
Ist es nicht schön? Der Frühling ist da. Bäume blühen, die Temperaturen werden milder und die Stalker gehen auf die Pirsch.
Das Schöne an der modernen Internetwelt ist, jeder kann teilhaben. Das Schlechte ist, jeder kann teilhaben. Ich wurde schon ab und an gefragt, ob es mich nicht stören würde, dass mein Blog öffentlich abrufbar sei. Nein, das stört mich nicht. Es ist ja eine bewusste Entscheidung und mir ist bewusst, dass man ab und an Reaktionen verursacht.
Erinnert Ihr Euch noch? Eigentlich war dieser Blog als eine Art Selbst-Therapie gestartet. Als ein Ort, an dem man mal seine Gedanken in die weite Welt abladen konnte. Das ist gelegentlich durchaus ein befreiendes Gefühl. Ohne den Hintergrund jemanden zu beleidigen. Wobei, wem der Schuh passt, der zieht in sich natürlich auch an. Aber dafür kann ich ja dann nichts.
Bei aller Eigenbehandlung habe ich aber durchaus auch vieles über die Menschen gelernt, die diesen Blog mehr oder weniger regelmäßig lesen. Und damit Einblick in so manche verkorkste Seele erhalten. Man merkt dies an Reaktionen, Kommentaren oder anderen Gegebenheiten.
So weiß ich nur dank des Kommentares eines sehr besorgten Nutzers, dass ich für meine Frau nur das Mittel zum Zweck bin. Der, wie es damals ausgedrückt wurde, dickste Fisch im Teich, den sie sich da geangelt hatte. Zugegeben, anfangs wusste ich nicht so recht, ob das ein Kompliment war oder eher eine Drohung. Heute muss ich mehr denn je an das alte Sprichwort denken: Neid muss man sich erarbeiten, Mitleid bekommt man geschenkt.
Aber ich schweife ab. Denn aktuell habe ich wieder eine Erkenntnis gewonnen. Menschen, die vieles sehr strikt sehen tun dies... eigentlich nur bei Anderen, weniger bei sich selbst. Quasi Wasser predigen, aber Wein trinken. In diesem Falle erstaunte mich eine Person, die ich einfach mal an dieser Stelle Rosa nenne.
Rosa ist ein sehr strikter und konsequenter Mensch. Es ist eher leicht, sie zu verärgern und schwer, dies wieder gut zu machen. Denn sie ist entgegen eigener Einschätzung ähnlich nachtragend wie Sauron, der nach dem Verlust des Ringes der Macht in seinem Turm als Auge gefangen ist... Aber immerhin alles sieht und kräftig hinter den Kulissen mitmischen kann. Ein Schuft, wer Übles dabei denkt.
Rosa urteilt wie ein russisches Gericht: schnell und viel (auch gerne ohne entsprechende Gegenprüfung oder Beweise) und erwartet von der Welt um sie herum, dass sowohl ihre Meinung als auch ihr Geschmack einem Gesetz quasi gleichgestellt sind.
Wer bei ihr durch ein (Fehl-)Verhalten oder auch die unbewiesenen Aussagen Dritter in Ungnade fällt, hat es ziemlich schwer, sich die Reputation zurück zu verdienen. Umso interessanter ist es daher festzustellen, dass unsere Rosa diese strenge Messlatte bei sich selbst eher nicht zur Anwendung bringt.
Selbst verwickelt in eine ausgesprochen heikle Angelegenheit bei der Rosas Ehemann eine ziemlich unrühmliche Rolle spielt, die eher in die Kategorie "Ach Quatsch, sowas gibt's doch gar nicht in echt" gehört, sieht sie sich auch weiterhin quasi genötigt, ihren Einfluss in mein Leben und das meiner Familie nicht einfach so versiegen zu lassen - wo der dezente und vielleicht noch ansatzweise würdevolle Rückzug doch eher die bessere Alternative wäre.
"Konsequent inkonsequent" möchte man da mit dem Taschenmesser gerne in den nächsten Baum ritzen. Aber was kann die Natur dafür, daher lasse ich das und wundere mich einfach weiter über die Menschen. Und einige davon im Speziellen. Aber klar, man fragt sich dann schon, welche Synapsen da eventuell falsch verlötet wurden und wie wenig Selbstreflexion jemand haben kann, der weiß Gott genügend vor der eigenen Türe zu kehren hätte.
Äußere Einflüsse, Lügen und Intrigen begleiten meine Familie und mich nun schon seit Jahren und der dadurch angerichtete Schaden war teilweise nicht nur immens, sondern oft auch unverzeihlich. Ich bin sicher kein Heiliger, aber mich in anderer Menschen Leben einzumischen würde mir niemals in den Sinn kommen.
Meine Zeit in Amerika hat mich in dieser Hinsicht noch viel mehr gestärkt. Wenn man nichts vernünftiges zu sagen hat, einfach mal die Kauleiste geschlossen halten. Ich kann mich gut erinnern, dass Rosas Ehemann uns einreden wollte, das Land der unbegrenzten Möglichkeiten hätte uns negativ verändert. Klar, würde ich auch behaupten, wenn ich derart viel Dreck am Stecken hätte und nun irgendwie ertappt wurde. Aber wer lieber das Leben der anderen lebt anstelle dem eigenen, dem könnte vermutlich nicht mal Sigmund Freud helfen.
Natürlich haben die Ärzte seinerzeit den Song "Lasse redn" nicht ganz ohne Grund und Inspirationen geschrieben. Wir Deutschen sind so. Bewertend, urteilend und wenig aufgeschlossen für neues. Zum Glück muss man das nicht dulden und ich werde meinen engsten Kreis konsequent über alles informieren, was da so kreucht und fleucht im Wald des Gelästers.
In diesem Sinne, ich behalte euch im Auge!
Euer Bob.
P.S. Meine Familie habe ich mir hart erkämpfen müssen, meine Liebe zu meiner Frau und meinem Sohn sind bedingungslos. Aber ich erwarte nicht, dass jeder das verstehen kann...
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