
Normalerweise käme hier jetzt eine bunte Bildercollage mit "tollen" und "glücklichen" Fotos von noch "tolleren" und "glücklicheren" Erlebnissen. Doch um ganz ehrlich zu sein, wirklich toll und glücklich war dieses Jahr nicht allzu viel.
Und selbst wenn das Jahr noch nicht ganz zu Ende ist, können die verbleibenden Tage wohl kaum ausgleichen, was alles war. Meine Gesundheit, oder besser meine nicht vorhandene Gesundheit, war das bestimmende Thema. Von Schlaganfällen über Venenschäden, psychischen Schwierigkeiten bis hin zu einer kompletten Sanierung meines Herzens war wirklich von allem etwas dabei. Mehr als 3 Monate befand ich mich entweder in Krankenhäusern oder in REHA-Einrichtungen, die zahlreichen Arzttermine rechne ich mal lieber gar nicht mit.
Ich könnte Euch also eine wundervolle Collage präsentieren, in der man mich aus allen Blickwinkeln in Krankenhausbetten mit Schläuchen und Apparaten sieht, aber ich denke nicht, dass das jemand wirklich sehen möchte.
Die Trennung von meiner Frau komplettiert dann ein Jahr mit vielen Tiefen, dafür aber auch wenig Höhen. Es muss sich ja irgendwie ausgleichen.
Selbstverständlich ist mir voll und ganz bewusst, dass es einige Menschen in meinem näheren oder weiteren Umfeld gibt, für die die Angelegenheit glasklar ist: Robert dreht durch, verlässt Frau und Kind und flüchtet in die Arme einer Anderen, die er vermutlich schon eine ganze Weile in der Hinterhand hält, dieser alte Mistkerl.
Zum Glück gibt es immer noch hochwertige und loyale Personen, die genau wissen, ganz so einfach kann es dann irgendwie auch nicht sein. Denn nicht immer ist alles so, wie es auf den ersten Blick scheint.
Aber ich bin dennoch dankbar. Zunächst einmal dafür, dass ich überhaupt noch am Leben bin, auch wenn der Weg zur Normalität noch lange dauern wird. Dankbar für meine Familie, die mich in jeder nur erdenklichen Form unterstützen und dankbar für meine wundervolle neue Partnerin, die mich kennengelernt hat, als ich am Tiefpunkt meines Lebens war und mich dennoch so will und nimmt, wie ich eben bin. Ich weiß nicht, ob ich ohne sie die Kraft und den Lebensmut hätte aufbringen können, alles zu überstehen.
Ich wünsche jedem nur das Beste, vor allem aber Gesundheit.
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