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Der Weltuntergang - Aber bitte mit Stil


Kann man Klopapier einfrieren?


Eine Name wie eine Biermarke. Ein Name, sie zu knechten. Mal Hand aufs Herz, an dem Thema Corona (oder COVID-19) kommt keiner von uns vorbei und ehrlich gesagt ist das auch gut so. Denn es geht uns alle an. Wie heißt es immer, Vorsicht ist besser als Nachsicht? Auf jeden Fall ist Umsicht keine schlechte Idee in diesen Zeiten. Und vielleicht auch eine Prise gesunder Menschenverstand. Offenbar jedoch keine Selbstverständlichkeit.


Während die Einen als wäre nichts gewesen weiterhin Parks und öffentliche Plätze bevölkern, geraten die Anderen reihenweise in Panik und räumen die Regale leer. Neben Nudeln und Konserven hat sich Klopapier zur geheimen Allzweckwaffe entwickelt. Ach wie gerne erinnere ich mich an die Zeit, in der ich mit meiner Frau gruselnd abends "The Walking Dead" gesehen habe. Herrlich, wir da den Zombies reihenweise das Klopapier um die Ohren flog, um selbigen den Gar auszumachen. Hoppla, Stop! Oder kam da gar kein Klopapier vor und es war nur eine Szene aus dem letzten Supermarkteinkauf, als Horden von Menschen Tonnen an Popo-Putz-Tüchern in ihren Wägen durch die Kassen schoben...


Zwei Wochen ist das nun her und kaum ein Einkaufsparadies kann die Nachfrage nach diesem doch eher banalen Artikel seither angemessen befriedigen. Wohl auch kein Wunder, kaufen doch die Super-Hamster immer wieder nach, selbst wenn sie noch Papier für die nächste Dekade zuhause haben. Ist doch auch egal, wenn die Mutter mit Kind oder der Rentner nichts mehr bekommt. Hätten sie halt gefälligst wie alle anderen auf den Liefer-LKW gewartet, um die Paletten direkt aus dem Anhänger zu räubern.


Etwas bedenklicher ist es da eher, dass nun per offizieller Ankündigung amtlich ist, was viele befürchtet haben: Die Schule bleibt bis zum Ende des Schuljahres geschlossen. Heißt im Klartext, die kleinen Racker fangen erst im August voraussichtlich wieder an, vernünftig etwas für den angestrebten Bildungsweg zu lernen. Es sei denn, man ist natürlich pädagogisch selbst der Mann oder die Frau und hat zuhause ohnehin längst ein alternatives Klassenzimmer auf dem Niveau einer Schweizer Privatschule eingerichtet. Für die Masse dürfte dies aber wohl eher weniger zutreffen. In der direkten Konsequenz auf diese Nachricht hat meine Frau heute übrigens gekündigt und einen Umzug ihrerseits in die Antarktis ins Spiel gebracht.


Jochen, der Rochen


Meine Frau und ich gehören da eher zu der Fraktion, die zwar froh ist, wenn der Kühlschrank angenehm gefüllt ist, an dem Rest der Panik möchten wir uns aber nicht beteiligen. Und nachdem uns neulich ein Besuch im Supermarkt erneut an ernüchternd leeren Regalen vorbeischweifen ließ entschieden wir uns, das einzig Richtige zu tun und einen aufblasbaren Stachelrochen zu kaufen. Mit dem kann man sich zwar weder den Allerwertesten abwischen, noch schmeckt er gut zu Tomatensauce. Aber er macht Spaß im Pool und erheitert das Gemüt. Dieser Hintergedanke kam auch den anderen Menschen an der Kasse beim Anblick unseres neuen Wasserbegleiters in den Sinn und so wurden wir von allen Seiten darauf angesprochen. Positiv wohlgemerkt. Umso mehr, als das bereits aufgeblasene Vieh partout nicht in unser Auto passen wollte und wir es kurzerhand durch das geöffnete Schiebedach haltend auf dem Dach die paar Meter nach Hause transportierten. Er heißt übrigens Jochen.


Nun bitte ich mich nicht falsch zu verstehen. Denn tatsächlich nehmen wir die aktuelle Bedrohungslage wirklich ernst und bemühen uns, die sinnvollen Ratschläge (ja, die gibt es wirklich) zu befolgen. Dazu gehört auch ein gelegentlicher, stilvoller, Umtrunk mit niveauvollen Menschen (ok, der Whiskey kam aus der Plastik-Flasche, aber was soll's). Das desinfiziert nicht nur von innen, es verjüngt auch von außen und hält die allgemeine Verdummung fern. Die scheint mir des öfteren bedenklicher als jeder Virus.


In diesem Sinne haltet durch, bleibt gesund und zuhause.


Euer Bob

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