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Unser Kauai – Reisebericht



Vorab eine kleine Warnung: der nun folgende Blogeintrag könnte etwas länger als gewöhnlich werden, da wir hier alles rund um unseren Hawaiiurlaub beschreiben und für uns selbst ein Stück Erinnerung schaffen.


Wen das jedoch interessiert, dem raten wir dringend bis zum Ende zu lesen, da man sicherlich das Ein oder Andere an Informationen für sich selbst mitnehmen kann.

Für uns Deutsche ist Hawaii in jedem Fall ein Traumziel. Doch allein die reine Flugzeit von 24 Std. schreckt schon die meisten ab. Dennoch würde es Viele sicherlich gerne dort hinziehen. Lebt man dagegen so wie wir ohnehin schon in den USA, wird man fast automatisch mit der Frage konfrontiert, ob man dort nicht einmal Urlaub machen möchte. Und gerade Arizona ist per Direktflug nur 6 Stunden entfernt.


Warum Kauai?

Rein geschichtlich gesehen ist Kauai tatsächlich die älteste Insel. Zudem ist sie von allen besiedelten Inseln die mit der geringsten Bevölkerung. Heißt, viel Natur. Und ganz nebenbei diente und dient die Insel immer wieder als Filmkulisse für große und bekannte Hollywoodproduktionen. Aber dazu später mehr.

Kauai wird auch „Garden Island“, die grüne Insel genannt. Nur 20% der Insel können überhaupt mit dem Auto befahren werden. Der Rest ist selbst per Wanderung nahezu unzugänglich. Auch weil Kauai zu großen Teilen aus Naturschutzgebieten besteht.

Unsere Entscheidung für Kauai fiel eigentlich nur aus dem simplen Grund, dass nahezu jeder bisher aus der Jurassic Park - Serie stammende Film dort entstanden ist. Und da meine Frau der größte Dino-Fan der Welt ist, war ohne jede weitere Recherche die Entscheidung getroffen. Waikiki Beach, Maui, Honolulu und sämtliche Großstadtbettenburgen kann ja jeder. Unabhängig davon ist aber natürlich jederzeit Inselhopping möglich und üblich.


Reisevorbereitung und Buchung:

Wie bei vielen anderen Reisen auch, entschieden wir uns bei Kauai ebenfalls dazu, alle Bestandteile der Reise einzeln zu buchen und nicht über einen Reiseveranstalter.

Als Reisezeitraum hatten wir uns März 2022 ausgesucht aus zwei Gründen.

Zu diesem Zeitraum ist Spring Break und zum anderen ist März die perfekte Zeit, um die Buckelwale zu sehen.

Flug, Hotel, Mietwagen und bereits erste Aktivitäten buchten wir Ende November 2021. Da die Insel im Allgemeinen nicht überlaufen ist, war es kein Problem, neben einem guten Flug auch ein ordentliches Hotel zu finden. Vieles muss man jedoch vorab entweder ganz oder zumindest teilweise bezahlen. Das sollte man immer im Hinterkopf behalten.

Der Preis für Flug, Mietwagen und Hotel belief sich bei uns auf 4500 Dollar.


Anreise:

Unser Hinflug (Mittwochs) führte uns zunächst von Phoenix nach Los Angeles und von dort direkt nach Kauai. Für uns Erwachsene reichte der Nachweis der vollständigen Coronaimpfung, unser Sohn (10) musste sich innerhalb 72 Stunden vor Abflug testen lassen.


Ankunft:

Als wir aus dem Flieger stiegen, wurde uns sofort klar, dass wir uns das Klima exakt so vorgestellt hatten. Es war warm, schwül und es regnete. Der Flughafen war auch mehr ein kleines, offenes, hölzernes Gebäude.


Hotel:

Wir haben uns im Kauai Beach Resort über Airbnb ein Zimmer gebucht. Bis auf Zimmerservice konnten wir aber alle Annehmlichkeiten des Hotels nutzen. Von Strand über Poolanlage, Liegen, Bars, Restaurants, Hula oder Yogastunden, es hat uns hier in dieser wunderschönen, empfehlenswerten Anlage an nichts gefehlt. Wir kamen uns vor wie in einem Adam Sandler Film, so schön schaut es hier aus. Hier im Hotel haben wir aus Spaß eine Hulastunde mitgemacht. Traut euch. Macht Laune auf Insel-.Leben.


Essen: Bevor wir gleich zu den Restaurants kommen, die hawaiianische Küche ist wirklich super lecker. Fisch, Fleisch, Reis und Maccaronisalat sind die Hauptzutaten. Bekannt ist Hawaii aber auch für die Pokebowls. Unbedingt probieren, wenn ihr Thunfisch oder Lachs mögt. Man isst sehr frisch und gut hier. Sicherlich für jeden was dabei.


Restaurants:

Da wir Feinschmecker sind, und Urlaub für uns auch Essen gehen und genießen bedeutet, waren wir bis aufs Frühstück, jeden Tag in verschiedenen Restaurants. Wir schreiben euch hier den Namen dazu, (die Insel ist so klein, es geht eh nur nach links oder rechts, und Google Maps findet alles) sowie ob es uns gemundet hat, oder eben nicht so. Die Preise liegen hier relativ hoch, jedoch kann man auch super an den vielen Foodtrucks oder kleine Imbisse für weniger Geld sehr gut essen.


Bobs Good Time Grill: Hawaiianische Sportsbar, flotter Service, hawaiianisches BBQ sehr zu empfehlen.


Lemongrass Grill: Große, schöne Bambusbutze. Thailändisch angehaucht, frisches gutes Essen.


Naupaka: Das ist das Frühstücksrestaurant unseres Hotels gewesen. Die Karte haben wir versucht, durchzuessen, weil es hier so unglaublich fantastisch geschmeckt hat! Egal ob Acai Bowl, Waffeln oder das landestypische Loco Moco – das Essen hier – ein Traum!


Bobbies: Kleiner Imbiss im beschaulichen Hanapepe, ein Ort, der Disney inspiriert hat, Lilo und Stitch zu machen. Hier unbedingt das Chicken Huli huli essen. Es gibt hawaiianisches BBQ (typisch), als Beilage Reis und Maccaronisalat.


KP Lihue: Der kleinste Italiener. Ehrlich. Dieses Lokal hat vielleicht 15 Tische. Wir kamen spontan abends, 45 Min. vor Küchenschluss an, warteten etwas und bekamen noch einen Tisch und ziemlich gute Pasta vor die Nase gesetzt. Wäre unser Ziel nicht ein neues Restaurant pro Tag, hier wären wir definitiv nochmal reingegangen.


Bubbas Burger: dieser Laden direkt an der Hauptstraße sah allein beim Vorbeifahren total ansprechend aus. Man bestellt, und holt sich dann an der Theke a la Burgerkette sein Tablett ab. Die Burger? Echt yummy. Probiert die Pommes! Die schmecken so gut hier auf der Insel. Wie würde jetzt unser Sohn sagen? „Kartoffeln können `se!“


Gaylords: Was erst mal komisch klingt hat uns tatsächlich ziemlich von den Socken gehauen. Das Gaylords ist ein angepriesenes Restaurant auf der Kilohana Plantage. Zu dieser kommen wir später noch! Ein großes Gebäude im Kolonialstil mit feinster Küche. Die Umgebung, das Ambiente, hier geht es definitiv schicker, aber auch teurer zu. Ob tagesfrischer Fang, die bekannte Pokebowl oder auch überbackener Brie, auch die Tiramisu als Dessert, absolut empfehlenswert. In diesem Gebäude gibt es auch kleine Zimmer, in denen Souvenirs oder Bilder verkauft werden.


Shutters: Halt Stopp! Tut es nicht. Wir dachten uns, nachdem das Frühstück im Hotel so unfassbar gut ist, kann das Abendessen im nebenliegenden Restaurant ja nicht weit entfernt sein. Haha. Dachten wir. Dieses Essen war für den Preis eine bodenlose Frechheit. Das Hähnchen kam halb durchgegart auf den Teller zu meiner Frau, und von dort direkt wieder in die Küche. Auch das Ersatzgericht ist nicht der Rede wert. Aber – Hier stimmte der Service. Super freundlich, zuvorkommend, verständnisvoll. Hingehen würden wir aber nicht mehr. Nein. Auf keinen Fall. Und ihr tut es auch nicht!


Lilikoi: Wie cool liegt bitte dieses Restaurant? Also, so genau wissen wir das nicht, weil es schon Dunkel war, als wir ankamen, aber vom Parkplatz aus sah der Laden im ersten Stock, ohne Fenster richtig cool aus. Das Essen war ok, aber auch nicht wirklich was besonderes. ABER! Ihr müsst, und wenn schon nicht zum Essen, unbedingt auf die Kuchenthekenauslage vorbei kommen. Der Lilikoicheesecake ist eine absolute Offenbarung. Und wir essen selten Kuchen. Lilikoi ist auf Hawaii die Passionsfrucht. Da "bizelt" die Zunge und mehr fruchtig frisch geht nicht!


Coconut Thai Cuisine: Kleine Imbisse, wie das Coconut Thai Cuisine findet ihr mitten auf dem Coconut Marketplace. Das frisch zubereitete Curry serviert in Papptellern kann man wirklich gut und Preiswert essen.


Keokis: In der hippen Gegend um den Poipu Beach findet man das Keokis Paradise. Ziemlich angesagt, das merkt man auch an der wartenden Menge, die hier speisen möchte. Kein Wunder. Allein hier zu sitzen kommt einem wie aus einem Urlaubsfilm vor. Fackeln, Palmen, Urwald, ein Bächlein und eine hawaiianische Band unter Holzdach geben dir wirklich viel Urlaubsfeeling. Das Essen war hier sehr gut, aber auch hier, sehr teuer. Für einen Cocktail aus einer ausgehöhlten Ananas legt man hier einfach mal 20 Dollar (17 Euro) hin. Zum Glück war die Ananas aus, wir bekamen ihn also in Cocosnusbechern serviert, die wir, im Preis mit inbegriffen, mit nach Hause nehmen durften.


Dukes: Nahezu jeder Amerikaner, der auf Kauai ge-urlaubt hat, fragt dich, ob du schon mal im „Dukes“ warst. Wir haben uns das spontan für den letzten Abend aufgehoben. Der Blick vom Restaurant zum Meer über die grünen Berge ist wunderschön, wenn man das eine Auge zudrückt, um daneben nicht eine Bettenburg und gar nicht mal so schöne Hotelanlage sieht. Die war gar nicht so einladend. Das Essen? Echt bombe. Der Service? Noch besser! So kamen wir mit „Jordan“ ins Gespräch, die uns nicht gehen lassen wollte, ohne dass wir den Hula Pie probierten. Aufs Haus natürlich. Der Hulapie ist eine auf Keksboden, gefüllt mit Macadamia Eis und mit schokoladenüberzogene Kalorienbombe, die sich gelohnt hat. Preislich lagen wir zu dritt mit Getränken und auch mal eine Vorspeise im Schnitt bei 90 Dollar pro Essen. Wenn es ein teureres Restaurant war, lagen wir bei 150 Dollar, und bei den Imbissen bei 40 Dollar. Das Frühstück selber war um die 60 Dollar gelegen.



Parken: Ob an Strandabschnitten, Seiten oder vor Restaurants, das Parken ist hier auf Kauai überhaupt kein Problem und kostet nichts. In einem der Restaurants (Dukes) gab es Valet Parking, das heißt, dein Auto wird von jemanden geparkt und wieder gebracht, aber auf Trinkgeldbasis.


Shops und Souvenirläden:

Natürlich verfügte unser Hotel über einen kleinen, süßen Souvenirshop, der, wie wir feststellten, nicht teurer war, als andere Läden. Am Coconut Marketplace gibt es einen Laden neben dem nächsten. Wir lieben es, durch die Shops zu schlendern und haben uns auch wirklich schöne Erinnerungsstücke gekauft. Neben einem Hula Mädchen durften natürlich Magnete, Postkarten, T-Shirts und Bilder nicht fehlen. Wusstet ihr, dass man auf der Insel Kokosnüsse versenden kann? Für den Ein oder Anderen sicherlich ein Spaß. Die Postkarten dauerten nach Deutschland übrigens gerade mal eine Woche! Ob auf den Plantagen, in den Ortschaften, man findet überall kleine, niedliche Geschäfte, die einen Blick wert sind.


Unternehmungen:

Neben den Aufzählungen fürs Restaurant wird das hier wohl der größte Abschnitt. Warum? Weil wir einfach alles gemacht haben, was innerhalb 8 Tage möglich war. Gefühlt. Es ist unglaublich, wie viel Kauai zu bieten hat. Und wenn man die Chance dazu hat, unbedingt machen! Es folgt eine Aufzählung unserer gebuchten Unternehmungen. Was wir gesamt von allen gebuchten Unternehmungen sagen können: Die Organisation lief perfekt und einwandfrei. Man hatte vorbildlich alle Daten, Uhrzeiten, Adressen auf dem Handy, und es war so perfekt geplant, dass man nicht mal ein Ticket vorzeigen musste, der Abgleich der Daten reichte. Sowas haben wir noch nie auf diese Weise erlebt.


Schnorcheltour: Da wir alle das Meer lieben, stand für uns außer Frage, dass wir hier unbedingt schnorcheln gehen wollen. Klar, jetzt kann man seine Taucherbrille packen und ins Meer springen. Haben wir aber nicht getan. Warum? Die Wellen waren uns zu wild, und wir kennen uns einfach nicht gut genug aus. Warum also keine Tour, mit einer Gruppe von Leuten mit einem Guide der sich auskennt? So buchten wir für uns über Kauai – Z Tours einen Ausflug. Am Treffpunkt angekommen empfing uns Laura. Auf einem Tisch befand sich zugewiesen für jeden einzelnen das Equipment. Perfekt gepflegt, und einsatzbereit. Nach kurzer Erklärung darüber und über den Ablauf ging es an den Hafen, wo bereits Captain Andrew auf seinem Boot wartete. Das Boot? Eine Art Navy Seal Einsatzboot. Die Fahrt damit? Absolut aufregend und spannend. Uns wurde ein bisschen was erzählt, auf welche Tiere wir uns freuen können, wenn wir Glück haben, welche Stellen wir anfahren. Der erste Schnorchelplatz war über einem funktionierenden Korallenriff. In der Gruppe, aber doch jeder für sich, genossen wir die bunte Fischwelt unter uns. Zwischendrin erklärte uns Laura, die ebenfalls mit-schnorchelte, welche Fischarten wir gerade sehen, oder zeigte uns einen besonderen Schwarm. Es war entspannt ruhig und einfach schön. Auf dem Weg zur zweiten Stelle sahen wir vom Boot aus sogar eine Meeresschildkröte und in der Ferne Delfine. Die zweite Stelle nannte sich Schildkröten- Resort. Unser Wunsch? Nachdem wir das Glück hatten, und letztes Jahr in Florida mit Seekühen geschnorchelt sind, hofften wir hier auf Meeresschildkröten. Auch wenn sie auf sich warten ließ, aber sie war da. Dieser Augenblick war so friedlich und traumhaft, dass wir uns echt schwertun, dafür Worte zu finden. Glückselig plantschend bemerkten wir dann auch 2 Schulen an Delfinen die um uns rumsprangen. Wow. Einfach nur der Wahnsinn. Auf dem Rückweg zum Hafen dann erblickten wir auch unseren ersten gesichteten Buckelwal, der uns zum Abschied mit der Schwanzflosse winkte. Kann ein Ausflug perfekter laufen? Wenn sogar der Guide sagt, sie macht das ja schon lange, aber sowas hat sie auch noch nicht erlebt. Sei es mit den Delfingruppen um uns rum, oder der Buckelwal. Eine geführte Schnorcheltour können wir also uneingeschränkt empfehlen. Der Preis für diesen Ausflug inkl. Ausrüstung, Snacks und Getränk lag bei uns zu dritt gesamt bei 330 Dollar. Dauer: 3 Stunden.


Plantage: Kauai hat neben der größten Kaffeeplantage der gesamten USA auch die Kilohana Plantage zu bieten. Die Kaffeeplantage ist kostenfrei anfahrbar, liegt im Süden der Insel und ein selbstständiger Rundgang mit Schildern dauert 20 Min. und kostet nichts. Genauso wie der Kaffee zum Probieren. Auch hier ein kleiner Souvenirshop. Wenn man aber zuvor die Kilohana Plantage besucht hat wie wir, lohnt sich die Kaffeeplantage nicht wirklich. Wir haben sie jedoch gerne mit angeschaut. Kommen wir also zur Kilohana Plantage. Hier liegt das Restaurant Gaylord. Auf dieser Plantage wächst neben Kokosnuss und Ananas auch die Macadamianuss, Avocados, Bananen und Zuckerrohr. Ebenfalls wird hier Rum hergestellt. Das Rum- Tasting war eines der wenigen Dinge, die wir allerdings nicht mitgemacht haben. Die Plantage kann man wunderbar mit einer geführten Zugfahrt besichtigen. Die Fahrt dauert rund 40 Min., fährt mitten durch die Felder, vorbei an allem was dort wächst und hat einen kurzen Fütterstopp für die Farmtiere. Diese bestehen aus 1 Pferd, 2 Esel, und einer Menge Schweinen. Die Umgebung und Haltung der Tiere? Ein Traum. Weite saftige , grüne Wiesen, schattenspendende Bäume und kein Stall. Dieser Zug, der hier fährt, kommt auch im Film Jungle Cruise von Disney vor. Er wurde lediglich per Computertechnik optisch leicht verändert. Die Zugfahrt hat uns super gefallen. Lohnt sich absolut. Der Preis für die Zugfahrt lag bei uns dreien bei gesamt 50 Dollar. Dauer Zugfahrt: 40 Minuten.


Whalewatching: Meine Frau lag mir direkt in den Ohren, dass dies genau das sei, was sie unbedingt machen möchte. Whalewatching. Zwischen Januar und Ende März ist dafür die beste Zeit. Die Wale sind hier, um in dieser Zeit ihre Jungen zur Welt zu bringen, bevor es anschließend wieder nach Alaska geht. Auch diese Tour buchten wir bei Kauai`s Z-Tours. Einen Tag zuvor schnorchelten wir. Und so war es ein witziger Zufall, dass wieder unser Captain Andrew am Steuer eines ebenfalls Navy Seal Bootes stand. Ausgerüstet mit gelber, gestellter Regenjacke in der bereits passenden Größe (ich sags euch, die Organisation hier ist der Hammer), empfing uns neben unserem Captain auch Guide Mindy. Sie führt 6 Monate im Jahr diese Tour, bevor sie die restlichen 6 Monate gemeinsam mit den Walen nach Alaska folgt, um sie zu beobachten. Eine echte Forscherin also. Und genauso fühlten wir uns auch. Ging es diesmal nicht ins Wasser für uns, sondern blieben auf dem Boot, fuhren wir einige Zeit die Küste entlang um auf Walsuche zu gehen. Diese wurden Dank Technik (Drohne in der Luft, aber auch Mikrofon im Wasser) geortet. Allerdings hatten wir erst nach 1 Stunde Glück. Schon ein bisschen mutlos lauschten wir den Gesängen der Buckelwale. Mindy erklärte uns, auf was wir achten sollen, wenn wir unseren Blick über das Meer schweifen lassen. Sogenannte Spouts der Wale. Also das Luft blasen. Und glaubt mir eines. Wenn ihr das einmal gesehen habt, und wisst, worauf ihr achten müsst, ist es ziemlich einfach mit eigenen Augen Wale zu orten. Ich möchte nebenbei erwähnen, dass meine Frau mit ihrem Disney-Walisch (wer findet Nemo kennt, weiß wovon ich rede) angefangen hat, nachdem wir einfach keinen erblickt haben. Danach kam einer nach dem anderen, was im Bezug auf ihre Sprache sehr witzig für die gesamte Gruppe war. Kaum erkannten wir also, wo Wale unterwegs waren, wurden uns sämtliche Fakten dazu erzählt. Jeder Klatscher mit der Schwanzflosse wurde bejubelt und wir freuten uns wie kleine Kinder. Am Ende sahen wir, wie 2 Männchen ein Weibchen jagten, andere Männchen anzogen und wir ein Dutzend Buckelwale um uns rum hatten. Die Crew, bestehend aus Captain Andrew und Mindy überzog nahezu eine Stunde, um dieses Erlebnis nicht abrupt abzubrechen. Dienstleistungsverhältnis unschlagbar. Preis für 3 Personen: 350 Dollar. Dauer: 2 Stunden, wir waren bei 3 Stunden.


Helicopterflug: Was man weder mit dem Auto noch zu Fuß von Kauai sehen kann, geht dann nur noch per Schiff oder Helicopter. Wovon sprechen wir genau? Von der berühmten Na`pali Küste und den Wasserfällen, oder auch „Jurassic-Falls“ genannt. Diese Tour machte ich gemeinsam mit meinem Sohn, als cooles Adventure. Am Flughafen Lihuè angekommen, wurden wir sofort freundlich mit Namen begrüßt, man bekam eine Haltesicherung fürs Handy, und wurde dann zum Helicopter gefahren. Nach kurzer Einweisung ging es mit unserem Piloten Kyle auch schon in die Luft. Im offenen Hubschrauber übrigens. Mitten über die Insel durch kleine Schluchten, über Wasserfälle bis wir schließlich die Na`pali Küste erreichten, Dieser folgte er bis ganz in den Norden, um dort wieder Richtung Inselmitte zu fliegen. An manchen Stellen ließ er den Helicopter in der Luft stehen oder drehte sich ganz eng, damit wir alles perfekt neben der Filmmusik von Jurassic Park sehen konnten. Wir haben sogar eine Buckelwalmama mit Kalb von der Luft aus gesehen. Das Wetter muss hierzu passen, so wurden wir auch gefragt, ob wir etwas eher starten können. Fazit: Kann man machen, muss man aber nicht, wenn man alternativ eine Bootstour entlang der Küste bucht. Dazu kommen wir aber noch. Jedenfalls war es für unseren 10 Jährigen ein mega cooles Erlebnis, welches er sicher nicht so schnell vergessen wird. Preis für 2 Personen: 640 Dollar, Dauer 1 Stunde.


Allerton Garden: Wenn ich meine Frau nicht hätte, wäre ich selbst vermutlich nicht dort hin gegangen. Um ehrlich zu sein drängte sie aufgrund eines bestimmten Drehortes, dort hin zu gehen. Der Allerton Garden, oder auch besser gesagt, der Botanische Garten von Kauai kann nur mit einer geführten Tour besucht werden. Doch die lohnt sich. Denn was man hier alles erfährt und erlebt, hätte ich so nicht gedacht. Wir waren eine kleine Gruppe von 20 Leuten und unser Guide war Paul. Vorab, festes Schuhwerk anziehen, sonst dürft ihr nicht mit! Steht aber auch vorab bei Buchung dabei. Paul fuhr uns in einem kleinen Bus vom Besucherzentrum mitten in die Insel. Der eigentliche Allerton Garden befindet sich direkt angrenzend an einen Strand, der auch mehrmals als Filmkulisse hergehalten hat. Paul war also nicht nur unser Guide und Busfahrer, nebenbei erwähnte er, dass er für Weird Al Yankovic den Bass gespielt hat. Ein ziemlich cooler Typ. Gekleidet wie Dr. Grant in Jurassic Park. Mitten im Dschungel angekommen stiegen wir aus und gingen eine große Runde durch den Allerton Garden. Kurze Randinfo: Robert Allerton, Landschaftsarchitekt, vergleichbar mit dem König Ludwig aus Bayern war ein Kunstgenießer, Träumer und Visionär. Neben „Räumen“ aus Pflanzen im Urwald gab es Kunst in Form von teuren, antiken Statuen, Bachläufen und Steintreppen. Guide Paul erklärte uns alles mit so viel Leidenschaft und Frische, das selbst unser Sohn gebannt zuhörte. Der Schutz der Pflanzen steht hier im absoluten Vordergrund. Geht eine Pflanze kaputt, darf nur die exakt gleiche Art der Pflanze an exat gleicher Stelle gepflanzt werden. Der Garten gehört mittlerweile der Allertonstiftung und Kauai darf diesen Garten bewirtschaften. Neben all dem Grünzeug sahen wir Kröten, es nieselte mal kurz, dampfte, und Vögel zwitscherten. Ach übrigens. Wusstet ihr, dass Kauai der nasseste Ort der Welt ist? Hier in den Bergen gibt es einen Punkt, den Mount Waialeale. Dieser hat jede Menge Wasserfälle und hier fällt an 335 Tagen im Jahr Regen. Doch kommen wir zum Höhepunkt dieser Tour. Die Jurassic Bäume. Die heißen hier nicht so, weil sie unfassbar groß sind, sondern weil hier eine sehr essentielle Szene des ersten Jurassic Park Filmes gedreht wurde. Dies zeigte uns auch Guide Paul. Exakte Kameraführung, wo saß welcher Schauspieler – um am Ende hinter eine der Wurzeln zu springen, ein großes weißes Ei hochhebt und feststellt: „sie können sich fortpflanzen“. Hier haben wir super tolle Bilder schießen können. Wenn ihr könnt, macht diese Tour. Unbedingt. Preis für 3 Personen: 150 Dollar, Dauer: 3,5 Stunden.

Lùàu: In Lilo und Stitch gibt es eine Szene in der Nanis Freund als Tänzer mit Feuer auftritt. Und ich dachte mir, sowas muss es doch auch in Echt geben. Gibt es, nennt sich Lù´au. Hierbei wird traditionell mit Musik und Hula Tanz eine Geschichte erzählt. Dies fand auf der Kilohana Plantage statt. Den Weg dorthin kannten wir also schon. Bei Ankunft, auch hier glänzte die perfekte Organisation, wurden wir mit den für Frauen typischen Ketten (Lei- Blumenketten für die Frauen, Muschelkette für die Männer) begrüßt. In einer traumhaftschönen Umgebung wurden Fotos geschossen, die man erwerben konnte. Wir wurden in einen offenen, riesigen Saal geführt und uns wurde neben anderen Gästen ein Platz zugewiesen. Lokale Händler verkauften im Garten ihre Ware, die Bar war geöffnet und man sah, wie es immer voller wurde. Solltet ihr sowas vorhaben, bitte absolut rechtzeitig reservieren. Ich glaube wir hatten echt Glück, spontan noch 3 Plätze bekommen zu haben. Der Abend wurde durch die Band und einer Moderation begonnen. Die Vorspeise, ein Salat und Brot wurde am Tisch serviert. Zur Tradition gehört es, das auf einem Lùàu auch ein Schwein aus einem Erdofen gehoben und verspeist wird. Das Buffet, welches lokale Speisen und Salate anbot, wurde Tischweise aufgerufen. Es gab also kein langes Warten, die Speisen wurden ständig sofort nachgefüllt und jeder konnte sich nehmen was er wollte. Auch nachfassen war kein Problem. Gleiches galt für die Nachspeise. Nach dem Essen startete in der Mitte des Saales der Tanz. Neben Hula, der wunderschön anzuschauen war, gab es tolle Kostüme, stimmige Musik und eine Feuershow zu sehen, die im tosendend Applaus endete. Fazit: Dieser Abend hätte schöner nicht sein können. Habt ihr die Gelegenheit? Ergreift sie! Preis für 3 Personen: 360 Dollar. Dauer: 3,5 Stunden.


Diner Sunset Cruise: Relativ spontan und kurzfristig buchten wir für den letzten Abend eine Diner Sunset Cruise. Anbieter hierfür war Captain Andys Bootstours. Zur Organisation muss ich nichts mehr sagen, perfekt. Wir bestiegen frühnachmittags einen Katamaran. Ziel der Cruise war es, die Na`pali Küste zu sehen, bei gutem Essen und den Sonnenuntergang auf dem Meer zu beobachten. 1,5 Stunden dauerte die Fahrt bis zur Küste, die man entweder nur vom Helicopter oder eben vom Boot aus sehen konnte. Jetzt könnte man meinen, da seien also eine Menge Schiffe unterwegs. Nein. Absolut nicht. Wir sahen 2 weitere, die ebenfalls diese Tour anboten. Und doch kam es uns so vor, als gäbe es nur uns. Die gesamte Crew war super freundlich, liebenswert, witzig, zuvorkommend und einfach nur zum knuddeln. Der Küchenchef zauberte ein fantastisches 4 Gang Menü, direkt auf dem Schiff. Hier hat man seinen Ablauf, seine Route. Meint man. Wenn die Kapitänin aber einen sehr frisch geborenen Buckelwal sieht, wie er sich ausprobiert, und gerade rausfindet, dass er eben ein Wal ist, darf man auch mal anhalten und diesen besonderen Augenblick genießen. Ohne Hast und Eile. Dieses Naturschauspiel hätte nicht besser in einer Dokumentation gezeigt werden können. Die Bilder und Videos die hierbei entstanden sind, kann uns keiner mehr nehmen. Die Na`Pali Küste ist ebenfalls ein bekanntes Motiv aus Filmen. Diese Naturgewalt vor sich zu haben, trieb meiner eh schon sehr sentimentalen Frau die Tränen in die Augen. Als in dieser fast unberührten Naturkulisse dann noch eine große Gruppe Spinner-Delfine auftauchte, und neben dem Boot mit-schwamm, war sie völlig fertig mit den Nerven. Ach ich lieb sie ja, meine Heulboje. Der Sonnenuntergang ließ sich in Ruhe vom Boot aus beobachten, genauso wie wieder eine Menge Wale, die sich blicken ließen. Das war eigentlich unser schönster Ausflug. Von allen Sachen die wir teuer bezahlten, war diese Tour neben dem Allerton Garden unser Highlight. Preis für 3: 620 Dollar. Dauer: 4 Stunden.


Sehenswertes: Einmal ganz nach links, einmal ganz nach rechts, mehr geht nicht. Es gibt hier auf Kauai nur nach links oder rechts. Und doch lohnt sich jede Richtung. Wenn man von unserem Hotel aus gesehen, was relativ mittig lag, nach rechts fuhr, kam man an den Kilauea Leuchtturm, hier ein bekanntes Postkartenmotiv. Unter Naturschutz kann man diesen auch für kleines Geld besuchen. Der Blick die Klippe hinunter ist absolut sehenswert und kostenlos. Auf der Fahrt in den Norden kommt man auch an der Jurassic Kahili Ranch vorbei. Ebenfalls eine Schlüsselszene aus den Jurassic Park Filmen. Kurz vor Ende dieser Inselseite kommt man nicht nur an wunderschönen Stränden vorbei, sondern auch am Wet Cave. Diese kleine Höhle kann man kostenfrei anschauen. Sehr sehenswert. Die Parkplätze dort sind aber aufgrund vieler Surferstrände überfüllt. Allein die Küstenstraße entlangzufahren, von A nach Z ist sehenswert. Nahe des Flughafens gibt es den Ahukini Pier. Dieser Pier war die erste offizielle Anlegestelle auf Kauai. Kann man anschauen, muss man aber nicht. Danach kommt man nach Hanapepe. Ein kleines, malerisches Dörfchen mit Hängebrücke, die man, wenn man mutig ist, überqueren kann. Kosten? Mut. Mehr nicht. Die kleinen Imbisse dort lohnen sich, falls man ein kleines Hüngerchen verspürt. Weiter Richtung Süden kann man die Kaffeeplantage besichtigen, und danach erreicht man den Ort Waimea. Dies ist der letzte befahrbare Ort auf dieser Seite. In den Waimea Canyon kann man noch fahren. Die Fahrt mit dem Auto dauert ca. 40 Minuten und bietet wunderschöne Ausblicke über das Inseltal. Solche Fahrten, bei guter Musik machen wir unfassbar gerne, man nimmt so viele Eindrücke mit.


Strände: Kauai hat die meisten Strände der Hawaiianischen Inseln. Unser Hotelstrand war super gelegen, dort ging direkt die Sonne auf. Also stellten wir uns den Wecker, sogar gerne im Urlaub, um das nicht zu verpassen. Richtung Norden kommt man an der Küstenstraße an einem großen, schönen Surferbeach vorbei. Gerade spät nachmittags lohnt es sich, den Surfern beim Wellenreiten zuzuschauen. Auf einer Postkarte entdeckten wir einen wunderschönen Strand, den man sogar besuchen kann, so wurde uns gesagt. Der Lumaha`i Beach liegt hinter einem Wäldchen und war, als wir ihn besuchten, Menschenleer. Wir schossen Bilder genauso wie auf der Karte. Das Wasser, die Wellen, ein Traum. Absolut empfehlenswert, wenn auch etwas voller, ist der Poipu Beach. Dieser liegt Richtung Süden und wurde uns von unserem Captain empfohlen. Hier kann man nicht nur die wunderschönen Sonnenuntergänge beobachten, nein, dieser Strand ist das Schlafzimmer für mehrere Meeresschildkröten, die jeden Abend hierherkommen um zu schlafen. Meeresschildkröten kehren immer wieder zum Ort ihrer Geburt zurück. Dieser Bereich ist abgesperrt damit die Tiere ihre Ruhe haben, und doch kann man sie wunderbar nah beobachten und Bilder machen.


Mentalität: Die Mentalität der Locals, (man sagt nicht Hawaiianer) ist so seelenerfüllend, wie wir es eigentlich nicht kennen. Friedlich, freundlich, ein Blitzen in den Augen, lächelnd, ruhig und zuvorkommend. Einfach entspannt. So lebt es sich hier und das merkt man an jeder Ecke. Übrigens, egal wen wir fragten, ob Locals oder Touristen, Kauai wurde immer als die Schönste aller hawaiianischen Inseln genannt.


Filmkulissen: Neben Jurassic Park / World wurden auf Kauai auch folgende Filme gedreht:

- Pirates of the Caribean 3 und 4

- Avatar

- Disneys Junglecruise

- Die Reise zur geheimnisvollen Insel

- Godzilla

- Indiana Jones

- Meine erfundene Frau

- Outbreak

- 6 Tage 7 Nächte uvm.


Funfacts Kauai:

Kauai ist die älteste Insel.

Kein Gebäude auf Kauai darf höher gebaut werden, als die Palmen wachsen.

Auf dieser Insel schlüpfen jeden Tag zwischen 8000 – 10000 Küken. Die Hühner haben keine Feinde. Sie rennen wirklich überall rum. So viele Hähne, Hühner und Küken haben wir noch nie gesehen. Da liegt es also nahe, dass das Kauai Sinnbild ein Hahn ist. Essen sollte man die auf der Straße lebenden Hühner aber nicht, sie nehmen Käfer, Würmer und alles was sie finden zu sich, was das Fleisch nicht schmackhaft macht.

Ebenso gibt es ca. 7 Millionen Schweine im Inselinneren. Wenn ihr Nachts fahrt, aufpassen, dass euch keines vor die Räder kommt.

Viele Muscheln werdet ihr hier am Strand nicht finden. Das hat mit dem vulkanischen Ursprung der Insel zu tun.


ALOHA: Können wir mal ehrlich sein? Jeder kennt den Surfergruß. Was wir als Hipp abgetan haben, stellte sich hier als ernst gemeintes Lebensgefühl heraus. Aloha ist ein Ausdruck von Liebe, Freundschaft, Willkommen sein, Ein Zeichen von: Ich finde was gut. Aloha ist eine Begrüßung und eine Anerkennung. Und wenn wir eines aus diesem Traumurlaub mitgenommen haben, dann das.


Wir haben lange gespart, um uns diesen Traumurlaub zu erfüllen. Für uns war es das Paradies auf Erden. Ob wir Interesse daran haben, die anderen Inseln zu sehen? Ganz ehrlich? Nein. Ob wir wieder nach Kauai reisen würden? Ganz ehrlich? Ja.

Habt ihr Fragen? Jederzeit.


Danke für eure Zeit. Wir hoffen sehr, euch einen kleinen Einblick gegeben zu haben.

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