Zehn (10) Dinge die ich an ihr hasse...

1. Ihr Perfektionismus treibt mich manchmal in den Wahnsinn. Bei meiner Frau muss immer alles sitzen und egal um was es geht, alles ist immer bis ins kleinste Detail geplant. Das ist oftmals praktisch, aber manchmal super anstrengend. Egal ob der Teller falsch steht, die Deko nicht sitzt, oder der Koffer nicht nach Plan gepackt wurde, meine Frau hat ein Auge auf alles. Wer da nicht pariert, kommt schnell unter die Räder. Und auch wenn das Endergebnis meistens grandios ist, kann der Weg dorthin steinig werden.

2. Ihre Reaktion wenn Punkt 1 nicht funktioniert. Was viele nicht wissen und auch besser nicht wissen sollten, meine Frau ist ein Transformer. Wenn ihr etwas nicht passt, dann verwandelt sie sich blitzschnell in eine sehr süße aber nicht minder gefährliche Hausfurie. Am Feuerspeien arbeiten wir zwar noch, dass dürfte aber nur eine Frage der Zeit sein. Das kann auch mal witzig sein, in der Regel für mich aber eher nicht. Gut das ich bei der Bundeswehr gelernt hab, in Deckung zu gehen. Das kommt mir jetzt endlich zu gute. Ehrlicherweise muss man allerdings auch erwähnen, dass sie sich auch schnell wieder beruhigen lässt, und mich mit ihrer zuckersüßen Art immer wieder um den Finger wickelt.

3. Die kritische Beifahrerin. Klar, jeder fühlt sich als bester Autofahrer der Welt. Da nehm ich mich selbst nicht aus. Doof sind wenn dann nur die anderen. Je länger wir jedoch zusammen sind, desto mehr missfallen meiner Frau meine eigenen Fahrkünste. Entweder fahr ich zu dicht auf, oder zu langsam (hier werden gerne Rentnervergleiche gezogen). Sie selbst ist natürlich absolut perfekt, fährt abgelenkt von ihrem Smartphone Schlangenlinien und meistens deutlich zu schnell. Ich warte täglich darauf, sie per Kaution aus einem US Knast befreien zu müssen, aber diese Genugtuung blieb mir bisher verwehrt.

4. Meine Frau, der Social Media Junkie. Ich weiß nicht ob ich es jemals erwähnt habe, aber meine Frau hat das Internet durch. Zweimal, inklusive aller Pornos, und die, die noch gar nicht gedreht wurden. Konkret bedeutet das, dass es nichts gibt, was ich ihr erzählen könnte, was sie nicht ohnehin schon weiß. Zudem foltert sie mich gerne mit Flachwitzen und Tiktok-Videos, bei denen ich oft gar nicht verstehe, um was es eigentlich geht. Worauf ich mich wiederum als Rentner beschimpfen lassen muss.

5. Ihr Beruf - Egal was euch meine Frau erzählt, welchen Beruf sie gelernt hat, es ist gelogen. In Wirklichkeit hat sie bei der CIA gelernt und ist perfekt darin, mich in jeder Lebenslage auszuspionieren und ihre Nase in alles zu stecken, was irgendwie interessant sein könnte. Sie konnte mir bisher zwar glaubhaft versichern, das Frauen ein Grundrecht auf die Benutzung der Telefone ihrer Männer haben, ich persönlich denke aber, sie schwindelt mich an und das stimmt überhaupt nicht. Ebenso versucht sie ständig, mir Überraschungen zu entlocken, wenn Beispielsweise ihr Geburtstag ansteht.

6. Der Frechdachs. Ich hasse es, wenn meine Frau mit voller boshafter Absicht entweder mit ihren Fingern oder per Ablecken meine eben frisch geputzte Brille dreckig macht. Gleichzeitig schickt sie mich regelmäßig zum Waschbecken, um ihre ebenfalls verschmierten Gläser reinigen zu lassen. Was ich als guter Ehemann natürlich tue.

7. Dumme Antworten. Ich bin ein Mensch der gerne Konversation betreibt, eine Eigenschaft, die meiner Frau jedoch fremd ist. Dies führt häufig zu folgenden Situationen: Ich frage meine Frau, ob ich beispielsweise Objekt A in Schrank B packen soll. In der Regel erhalte ich darauf folgende Antwort: Nein, du sollst damit Salsa tanzen. Danke fürs Gespräch. Ich geh dann mal weinen. Witzigerweise wird sie nie müde, diesen Spruch sowohl für mich, als auch für unseren Sohn zu verwenden. Anstrengend ist das.

8. Objekte werfen. Meine Frau liebt es, Dinge nach mir zu werfen. Was ich daran hasse? Sie ist ausgesprochen treffsicher. Damals in Deutschland gab es einen Zitronenkuchen, der besonders gute Flugeigenschaften aufzeigte. Ok, ich gebe zu, es war vielleicht nicht die beste Idee, einer stinkigen Frau, die sich gerade mal wieder in einer wirkungslosen Diät befand, ein Konditorstück mitzubringen. Aber hey, ich habs nur gut gemeint. Das gute Stück flog vom Erdgeschoss in den ersten Stock aufwärts, um die Ecke und traf mich. Ich weiß bis heute nicht, wie sie das geschafft hat. Noch viel schlimmer als das werfen ist gleichzeitig ihr Ordnungswahn, denn wehe mir, wenn das geworfene Objekt nicht umgehend entfernt wird.

9. Spiele spielen. Meine Frau und ich lieben Gesellschafts- und Kartenspiele. Das Problem dabei, ich verliere ziemlich oft. Für mich persönlich wäre das an sich nichts negatives, müsste ich mir nicht den Spot meiner Frau gefallen lassen, die wohl die schlechtestes Gewinnerin ist, die ich je erlebt habe. Sie genießt es förmlich, mir meine Niederlage ausführlich unter die Nase zu reiben, aber keine Sorge, sie hasst es genauso, wenn ich gewinne. Gott sei dank passiert das nicht all zu oft, sonst wären wir vermutlich schon längst geschieden.

10. Sie vergisst nie. Meine Frau wird nicht müde, mir jede Form von Verfehlung, detailliert und in epischer Breite im für sie passenden Moment unter meine etwas zu große Nase zu reiben. Ok, ich gebe zu, ich war vielleicht das ein oder andere Mal ein richtiger Idiot, aber ich befürchte, einige der Geschichten werden mich bis zu meinem Sterbebett begleiten. Während ich diese Zeilen schreibe, sehe ich das Nicken meiner Frau, und so gleich schwant mir übles. Ich glaube mein "Fehltritt" aus dem Jahr 2014 könnte mir noch so manches graues Haar bereiten, gleichzeitig möchte ich an dieser Stelle meinen Aufruf an einen zukünftigen Bruderehemann stellen, die Bewerbungsfrist läuft noch.

Zum Glück ist das ja mein Blog, und nicht der meiner Frau. Sonst wäre die Liste vermutlich länger geworden. Nichts desto trotz bin ich froh und glücklich sie zu haben, auch wenn sie mich manchmal an den Rand eines Herzinfarktes treibt. Such dir eine temperamentvolle Frau, die jünger ist als du, haben sie gesagt - das macht Spaß, haben sie gesagt. Von den Wurfkuchen und verurteilenden Blicken hat aber keiner gesprochen.

In diesem Sinne, ja, ich liebe diese Frau. Euer Bob